Arachnouphobia

Abseits des reißerischen Titels geht es hier ums Vertreiben von Spinnen. Alles fing an als meine Mutter feststellte, dass eine bestimmte Ecke im Keller spinnenfrei war, seit ich dort ein NAS aufgestellt hatte. Statt dies mit den Geräuschemissionen der Spannungsregler und Vibrationen der Festplatte zurückzuführen (was ich als Grund angenommen hätte), fragte sie ob die unregelmäßig aufblitzenden LEDs des Banana Pi die Spinnen vertreiben würden. Das musste also untersucht werden.

Eine RGB-LED, ein Steckbrett, ein ATTiny und ein paar Batterien helfen bei der Überprüfung der Hypothese.

Ein kleines Steckbrett mit Mikrocontroller bekam die Aufgabe in zufälligen Abständen kurze Lichtblitze auszusenden. Der Aufbau kann zum Testen frei bewegt werden und war tatsächlich erfolgreich im Vertreiben vn Spinnen!

Es sieht also ganz so aus als würden Spinnen ihre Augen nicht so gerne verblitzt bekommen (was aber auch nicht besonders überraschend ist). Interessant ist aber, dass es scheinbar auch keine Gewöhnungseffekte gibt und sich die Spinnen auch nach längerer Zeit von den Lichtblitzen vertreiben lassen. Verständlicherweise gehen sie dabei aber den Weg des geringsten Widerstandes und verstecken sich zum Beispiel hinter einem Holzbalken im Schatten. Um eine größere Fläche spinnenfrei zu halten, braucht man daher Lichtblitze aus verschiedenen Richtungen, mit so wenig Schatten wie möglich.

Die letztendliche Schaltung. Wer einen anderen Phototransistor verwendet, muss gegebenenfalls R3 anpassen.

Eine einfache Lösung dafür ist eine Steuerung für WS2812B-LED-Streifen. Mit einer Standard-Handyladegerät als Stromversorgung ist das die mit am einfachsten zu installierende Variante. Ich erstellte eine einseitige Platine zur obigen Schaltung, die neben Steckverbindern und Mikrocontroller noch einen DIP-Schalter für einige grundlegende Einstellungen und einen Phototransistor zur Abschaltung tagsüber enthält.

Schalterstellung Funktion
↓··· Nut nachts aktiv
↑··· Immer aktiv
·↓↓↓ Blitzhäufigkeit x1
·↓↓↑ Blitzhäufigkeit x2
·↓↑↓ Blitzhäufigkeit x4
·↓↑↑ Blitzhäufigkeit x8
·↑↓↓ Blitzhäufigkeit x16
·↑↓↑ Blitzhäufigkeit x32
·↑↑↓ Blitzhäufigkeit x64
·↑↑↑ Blitzhäufigkeit x128
Die Platine passt in ein Hammond 1551P. Mit einer IC-Fassung ist der DIP-Schalter auf der richtigen Höhe um durch ein Loch im Deckel bedient zu werden. Das Bild hier zeigt außerdem den uralten Phototransistor, den ich hier verwendet habe, weil noch zu viele davon da waren. Hier darf ruhig ein modernerer und günstigerer Typ eingesetzt werden.

Würde ich Schaltung und Layout nochmals entwerfen, würden sich einige kleine Änderungen anbieten:

Abgesehen davon ist die Schaltung schon ziemlich minimal und funktioniert wie sie soll.

Schaltplan, Platinenlayout und Code finden sich auf im git-Repository.